Sicher Radfahren lernen – mit gezieltem Üben und kindgerechtem Training

Das Radfahren lernen ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Selbstständigkeit von Kindern. Mit frühzeitiger Übung und der richtigen Unterstützung entwickeln Kinder nicht nur Fahrtechnik und Gleichgewicht, sondern auch das nötige Vertrauen für sicheres Verhalten im Straßenverkehr. Eine ruhige Umgebung, einfache Übungen und Geduld sind dabei entscheidend.

Ein Laufrad und auch Roller mit Handbremsen sind die perfekte Vorbereitung auf das Fahrradfahren. Kinder lernen auf spielerische Weise, das Gleichgewicht zu halten und Bewegungen zu koordinieren – ganz ohne Pedale. Viele Laufräder und Roller sind bereits mit Handbremsen ausgestattet, sodass Kinder frühzeitig das kontrollierte Anhalten üben können.

Auch Dreiräder bieten eine gute Ergänzung, um das Treten zu lernen und ein erstes Gefühl für Geschwindigkeit und Fahrverhalten zu entwickeln.

Bevor Kinder im Straßenverkehr mit dem Fahrrad unterwegs sind, sollten sie ausgiebig in sicherer Umgebung üben – etwa auf einem Verkehrsübungsplatz, im Innenhof oder in einem verkehrsarmen Park. Dort lassen sich Bewegungsabläufe und Verhaltensweisen gefahrlos trainieren.

Gezielte Radfahrübungen fördern Gleichgewicht, Koordination und Aufmerksamkeit – die Basis für sichere Fahrten im Alltag.

1. Slalomfahren
Kinder fahren um Hütchen, Stöcke oder aufgezeichnete Kurven.
Ziel: Bessere Balance, Kurvenverhalten und Reaktionsfähigkeit

2. Spurhalten
Geradeausfahren zwischen zwei Linien mit zunehmender Schwierigkeit.
Ziel: Stabilität und Spurtreue – wichtig bei schmalen Wegen

3. Zielbremsen
An einer markierten Stelle möglichst genau anhalten.
Ziel: Bremsgefühl und Reaktionsgeschwindigkeit verbessern

4. Einhändig fahren
Kurze Strecken mit einer Hand lenken, später Handzeichen geben üben.
Ziel: Vorbereitung auf das Anzeigen von Richtungswechseln

5. Schulterblick
Über die Schulter blicken, ohne von der Spur abzukommen.
Ziel: Sicherheit beim Überholen, Abbiegen und Einordnen

Wenn die Grundtechniken sicher beherrscht werden, können Kinder durch anspruchsvollere Übungen noch sicherer werden:

1. Notbremsung
Bei einem akustischen Signal (z. B. „Stopp!“) schnell anhalten.
Ziel: Schnelles, kontrolliertes Bremsen in Gefahrensituationen

2. Handzeichen spielerisch üben
Beim Fahren einen Ball aufnehmen, werfen oder beim Vorbeifahren abklatschen.
Ziel: Verbesserung von Balance, Aufmerksamkeit und Koordination

3. Schulterblick mit Zahlenerkennung
Beim Blick zurück eine gezeigte Fingeranzahl benennen.
Ziel: Schulung von Rücksichtnahme und Wahrnehmung im Straßenverkehr

4. Enge Kurven fahren
Fahren auf engem Raum – z. B. in einer Acht.
Ziel: Kurventechnik verbessern – hilfreich in der Stadt

5. Hindernisse überwinden
Über niedrige Bordsteine oder Stangen fahren.
Ziel: Alltagssituationen wie Gehsteigkanten sicher meistern

6. Schneckenrennen
So langsam wie möglich fahren, ohne den Boden zu berühren.
Ziel: Gleichgewicht bei niedrigem Tempo – ideal für enge Bereiche

Vor der ersten Fahrt im realen Straßenverkehr sollten Eltern folgende Punkte überprüfen:

  • Ist das Fahrrad verkehrssicher (laut StVO)?
  • Sitzt der Fahrradhelm korrekt?
  • Beherrscht das Kind Anfahren, Bremsen, Handzeichen und Schulterblick?
  • Kennt das Kind Verkehrszeichen, Vorfahrtsregeln und Ampelsignale?
  • Wurde das Verhalten in Einbahnstraßen, bei Zebrastreifen und beim Linksabbiegen geübt?

Tipp: Beginnen Sie mit gemeinsamen Fahrten auf Radwegen oder in verkehrsberuhigten Zonen, um reale Situationen unter sicheren Bedingungen zu üben.

Wenn das Kind die Grundlagen sicher beherrscht, können gezielt Alltagssituationen geübt werden:

  • Abbiegen mit Schulterblick und Handzeichen
  • Sicheres Anhalten an Stoppschildern und Zebrastreifen
  • Ausreichender Abstand zu parkenden Autos (mind. 1,2 Meter)
  • Verhalten bei Gegenverkehr und in Einbahnstraßen
  • Richtige Spurwahl und Fahrposition im Verkehr

Hinweis zur Radfahrprüfung: Informationen zur offiziellen Teststrecke erhalten Sie bei der jeweiligen Schule oder Gemeinde. Üben Sie diese Strecke gemeinsam mit Ihrem Kind.

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Fazit: Spielerisch Radfahren lernen – für mehr Sicherheit und Freude

Radfahren mit Kindern gelingt am besten durch spielerisches Training, regelmäßige Übungen und gemeinsame Erlebnisse. So entwickeln Kinder nicht nur Fahrtechnik, sondern auch ein sicheres Verhalten im Straßenverkehr – ganz ohne Druck, dafür mit viel Freude und Bewegung.

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Radland GmbH – Agentur für Aktive Mobilität
Schreinergasse 2
3100 St. Pölten
E-Mail: radkids-noe@radland.at
www.radland.at

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